11 oktober 2012

Göran Rosenberg und die Freiheit der Juden

Göran Rosenberg wurde am 11. Oktober 1948 als Sohn von David und Hala Rosenberg in Södertälje geboren. Seine Eltern, die von Polen aus bereits unterwegs zum Konzentrationslager Auschwitz waren, blieben wie durch ein Wunder am Leben und wanderten nach dem Ende des Krieges nach Schweden aus. Auch wenn Göran Rosenberg erst im Frieden zur Welt kam, beschäftigt ihn noch heute die Vergangenheit seiner Eltern, was sich auch bedeutend auf seine literarischen Werke auswirkt.

Wie sehr viele gegenwärtige Autoren spricht Göran Rosenberg öffentlich wenig über seine Jugend, was in gewisser Weise den Zugang zum Autor erschwert, andererseits aber einen neutraleren Blick auf seine Werke lässt. Der Schriftsteller selbst beginnt seine Biographie mit seinem Studium an der Universität Stockholm, wo er Mathematik, Philosophie und Staatswissenschaft studierte, bevor er dann zwischen 1968 und 1970 die Hochschule für Journalismus besuchte.


In den 70er und 80er Jahren arbeitete Göran Rosenberg in der Presse sowie beim Rundfunk und Fernsehen. Er war Journalist, Korrespondent, Reporter, Programmchef und arbeitete in anderen Berufen, die mit Schreiben und Journalismus zusammenhängen. 1990 gründete Göran Rosenberg die Zeitschrift Moderna Tider, dessen Chefredakteur er bis 1999 blieb. Parallel dazu leitete er die Aktualitäten beim Fernsehkanal TV3 und war Kolumnist bei der Tageszeitung Dagens Nyheter. Seit 1999 ist er nun freier Journalist und Schriftsteller.

Im Jahre 1991 erschien das erste Buch von Göran Rosenberg, das den Titel Friare kan ingen vara: den amerikanska idén från revolution till Reagan trug. Das Werk, das seinen Titel nach dem Lied Tryggare kan ingen vara von Lina Sandell erhielt, wurde von der Kritik geradezu als Sensation gelobt und selbst in Amerika bezeichnete man es als das beste Buch zum Thema, das ein Europäer schreiben kann.

Das nächste Buch, das international Erfolg hatte, kam 1996 mit dem Titel Det förlorade landet, Israel en personlig historia, ein sehr persönliches Buch mit Essays zu einer ideellen politischen Geschichte Israels, dem gelobten Land. Schon der Titel sagt, dass sich der Inhalt nicht unbedingt verallgemeinern lassen kann, sondern dass es sich um eine persönliche Auseinandersetzung des Autors mit der Geschichte Israels handelt.

Die Bücher von Göran Rosenberg zeigen alle Erfolg, vielleicht gerade deswegen, weil sich der Autor persönlich mit den Themen auseinandersetzt, vielleicht aber auch, weil er immer den historischen Aspekt sucht und sich nur vorsichtig an die Gegenwart herantastet, was sicherlich eine bewusste Entscheidung des Schriftstellers ist, aber auch als Aufarbeitung einer Vergangenheit betrachtet werden kann.

Das bisher letzte Buch Göran Rosenbergs, Ett kort uppehåll på vägen till Auschwitz, ist die Geschichte seines Vaters, die der junge Rosenberg vermutlich immer wieder hörte und nicht vergessen kann, eine Art Biographie, die beim Erscheinen bereits in sechs Fremdsprachen übersetzt wurde, aber erstaunlicherweise auch nach fast sechs Monaten noch nicht ins Deutsche übertragen wurde.

Göran Rosenberg ist jedoch nicht nur als Schriftsteller und Journalist bereits zu hohen Ehren gekommen, denn auch seine beiden Dokumentarfilme Den svarta staden med det vita huset erhielt 1990 in Monte Carlo The Golden Nymph und Goethe och Ghetto wurde im Jahre 1996 mit dem Czech Crystal belohnt. Auch seine beiden Reisereportagen über die USA aus den Jahren 2004 und 2008, die er für den Fernsehkanals TV4 realisierte, wurden von den Kritikern sehr positiv aufgenommen.

Für seine Leistungen wurde Göran Rosenberg die Ehrendoktorwürde der Universität Göteborg verliehen
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Copyright: Herbert Kårlin

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