2 oktober 2012

Ingrid Albiner und die christliche Literatur

Ingrid Albiner wurde am 2. Oktober 1908 in Tidaholm als Tochter von Johan und Hanna Albiner geboren und starb am 16. März 1999 im Krankenhaus Löwenströmska lasarettet in Väsby. Obwohl einige der Bücher von Ingrid Albiner Bestseller wurden, so findet man ihren Namen nur selten in einer Literaturgeschichte Schwedens, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass die Schriftstellerin nur religiöse Werke verfasste, eine Sparte, die man vor allem im Mittelalter als hohe Literatur betrachtete und heute kaum noch beachtet wird, obwohl diese Werke teilweise mehr Leser finden und einen größeren Einfluss ausüben als ein Kriminalroman.

Ingrid Albiner wollte ursprünglich Kinderkrankenschwester werden, wurde dann jedoch bereits mit 14 Jahren von der Lehre der Siebenten-Tags-Adventisten angezogen, weshalb sie 1922 auch ein Studium an der Missionsschule in Nyhyttan begann und anschließend über ein Fernstudium bei Hermods Lehrerin wurde, ein Studium, das sie im Jahre 1932 in Hamburg abschloss.


Mit 22 wurde Ingrid Albiner als Lehrerin in der Missionsschule in Nyhyttan eingestellt, was sie jedoch bereits nach zwei Jahren aufgab um bei der Stadtmission in Stockholm und anschließend als christliche Helferin im Strafvollzug arbeiten wollte. 1937 war sie dann die erste Frau, die im Gesundheitszentrum Hultafors als Kaplan der Siebenten-Tags-Adventisten arbeitete.

In dieser Zeit begann Ingrid Albiner auch im christlichen Sinne literarisch zu arbeiten und veröffentlichte im Jahre 1941 als erstes Werk das Buch Det rikaste livet, das noch heute in den Schulen der Freikirche der Adventisten benutzt wird. Bis 1956 folgten weitere vier Andachtsbücher und zahlreiche kleinere Werke, die dem Leser die christliche Einstellung näher bringen sollen. Bereits Titel wie Är du nöjd med ditt liv? oder Den nya människan zeigen, dass es sich bei den Büchern nicht um Gebetsbücher oder Psalmen handelt, sonder um eine Art Anleitung zur Meditation und zum Nachdenken.

In den 60er Jahren kehrte Ingrid Albiner zurück zum Unterricht und arbeitete in der Ekebyholmsskolan erneut als Lehrerin, eine Arbeit, die sie 1970 aufgab, als sie die erste Pastorin der Siebenten-Tags-Adventisten in Vänersborg-Trollhättan wurde. Es folgten Auslandsreisen und Vorträge in mehreren Ländern, da die Autorin zu einer lebenden Legende der Adventisten geworden war.

1976 heirate Ingrid Albiner ihren Jugendfreund Erik Palm, der in Äthiopien als Missionar gearbeitet hatte. Nach seinem Tod im Jahre 1982 kehrte sie für einige Jahre nach Nyhyttan zurück. Anschließend lebte sie mit ihrer jüngeren Schwester Alva acht Jahre lang in Väsby, wo sie wegen einer Krankheit in das Lazarett eingeliefert wurde und starb.

Copyright: Herbert Kårlin

Inga kommentarer:

Skicka en kommentar